„Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind." (Jakobus 1,1)
Der Brief des Jakobus an die christliche Welt ist bekannt für seinen Mut. Der Autor, hier einfach „Jakobus" genannt, betonte die Wichtigkeit eines lebendigen Glaubens, weil er wusste, dass nur ein solcher Glauben zur richtigen Beziehung mit Gott führt.
„Meine Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt.
Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt." (Jakobus 1,2-4)
Jakobus beginnt seinen Brief mit einer bemerkenswerten Aussage.
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird, ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen." (Jakobus 1,5-8)
„Der Bruder aber, der niedrig gestellt ist, soll sich seiner Erhöhung rühmen, der Reiche dagegen seiner Niedrigkeit; denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen. Denn kaum ist die Sonne aufgegangen mit ihrer Glut, so verdorrt das Gras, und seine Blume fällt ab, und die Schönheit seiner Gestalt vergeht; so wird auch der Reiche verwelken auf seinen Wegen." (Jakobus 1,9-11)
Jakobus beginnt seinen Brief indem er über schwierige Zeiten im Lebens eines Christen (er nennt diese Zeiten Anfechtungen oder Prüfungen), und dann über die Notwendigkeit, Gott um Weisheit zu bitten, – aber im Glauben spricht.
„Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben." (Jakobus 1,12)
Eine der bekanntesten – und wundervollsten – Stellen der Bibel findet man am Anfang der Bergpredigt, der allgemein als „die Seligpreisungen" bekannt ist. Jede Aussage von Jesus beginnt hier mit „Glückselig sind. . ."
Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand; sondern jeder einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irrt euch nicht meine geliebten Brüder.
(Jakobus 1,13-16)
Zu Beginn dieser Passage erinnert uns Jakobus an ein wichtiges Prinzip: „Niemand sage, wenn er versucht wird: ich werde von Gott versucht." Einfach ausgedrückt: Versuchung kommt nicht von Gott. Obwohl er sie zulässt, zieht Er selbst uns nicht zum Bösen, auch wenn Gott vielleicht unseren Glauben ohne das Zutun des Bösen testet. Und als ob es noch nicht deutlich genug war, sagt Jakobus es noch einmal: „und er selbst versucht auch niemand."
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„Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien." (Jakobus 1,17-18)
„Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit! Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu retten." (Jakobus 1,19-21)
„Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer nur Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war. Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser Mensch, der kein vergesslicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun." (Jakobus 1,22-25)
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„Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, aber seine Zunge nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos. Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren." (Jakobus 1,26-27)
"Meine Brüder, verbindet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person." (Jakobus 2,1)
„Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? Ihr aber habt den Armen verachtet! Sind es nicht die Reichen, die euch unterdrücken, und ziehen nicht sie euch vor Gericht?" (Jakobus 2,5-7)
„Denn wer das Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. Denn der, welcher gesagt hat:
'Du sollst nicht ehebrechen'!, hat auch gesagt: 'Du sollst nicht töten'!" Wenn du nun zwar die Ehe nicht brichst, aber tötest, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden. Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen! Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht." (Jakobus2,10.13)
Wir glauben gewöhnlich nicht, dass Gesetz und Freiheit zusammen gehören. Diese moderne Art des Denkens ist falsch und schädlich.
Oft glauben wir, dass der Schlüssel zu echter Freiheit darin liegt, dass wir Gottes Gesetz brechen und das tun, was uns auch immer in den Sinn kommt. Doch Jakobus erinnert uns daran, dass das nicht richtig ist.
"Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit goldenen Ringen und in prächtiger Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung, und ihr würdet euch nach dem umsehen, der die prächtige Kleidung trägt, und zu ihm sagen: Setze du dich hierher auf diesen guten Platz!, zu dem Armen aber würdet ihr sagen: Bleibe du dort stehen oder setze dich hier an meinen Fußschemel! – würdet ihr da nicht Unterschiede unter euch machen und nach verwerflichen Grundsätzen richten?" (Jakobus 2,2-4)
„Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!", so handelt ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt." (Jakobus 2,8-9)
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