Blaues Kreuz

Kassel e.V.

10 Tipps für Angehörige und Freunde

  • Keine Vorwürfe machen
    Betroffene sind nicht mit Absicht in ihre Situation geraten. Vorwürfe helfen selten, sie bewirken meist Gegenteil.
  • Nichthelfen kann Hilfe sein
    Helfen sie Betroffenen nicht zu früh aus ihrer misslichen Lage. Sie haben sonst das Gefühl, alles laufe ja bestens. Sie müssen die Folgen ihres Verhaltens aber selbst zu spüren bekommen.
  • Sich selbst nichts vormachen
    Suchtmittelabhängigkeit ist keine momentane Krise, die von selbst wieder verschwindet, sondern eine Erkrankung, die professionelle Behandlung erfordert.
  • Hilflosigkeit erkennen
    Abhängige sind weder willensschwach noch lieblos, sondern meist nicht in der Lage, sich selbst zu helfen. Ebenso hilflos sind oft Angehörige, die in einen eigenen Teufelskreis geraten sind.
  • Zu sich selbst schauen
    Konzentrieren Sie nicht ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Probleme Anderer. Kümmern Sie sich auch um sich selbst. Wer nicht auf sich schaut, fällt längerfristig auch als Helfer aus.
  • Persönlichkeit des abhängigen Menschen respektieren
    Suchtkranke sind nicht einfach charakterschwach. Sie sind krank. Aber sie müssen lernen, die Verantwortung für ihr Leben selbst zu übernehmen.
  • Eigene Angst überwinden
    Wenn Abhängige ihr Verhalten nicht ändern, liegt es an ihrem Umfeld, daraus die Konsequenzen zu ziehen. Angst vor möglichen Konsequenzen ist ein schlechter Ratgeber.
  • Konsequent bleiben
    Drohen Sie nicht mit Massnahmen, von denen sie nicht sicher sind, sie auch umsetzen zu können. Angekündigte Massnahmen werden sonst schnell zu leeren und wirkungslosen Drohungen.
  • Selbst Hilfe annehmen
    Helfen ist belastend. Nehmen Sie deshalb selbst Hilfe und Unterstützung in Anspruch. Sie haben ein Recht darauf. Hilflose Helfer nützen niemandem etwas.
  • Hoffnung nicht aufgeben
    Hoffnungslosigkeit lähmt!

Quelle: Blaues Kreuz, Schweiz