Mit welcher liebevollen Einladung, mit welch tollem Zuspruch wendet sich Jesus hier an uns alle. Mit welch kraftvollen, klaren und unmissverständlichen Worten spricht er uns die Jahreslosung zu, die uns in diesem Jahr begleiten und als Richtlinie für unser Denken, Reden und Handeln dienen soll.
Die Motive für dieses Handeln liegen klar auf der Hand: Da ist einmal die Angst und Unsicherheit mit der generell alles Neue zunächst betrachtet wird und zum anderen unser Egoismus, der uns kaltherzig gegenüber den Nöten der Armen, der Flüchtlinge, der Kranken und der Nicht-zu-uns-Passenden macht.
Außerdem scheint es eine schwer zu überwindende Sperre in uns zu geben, die es schwierig macht und oft sogar verhindert, Jesus immer vollkommen zu vertrauen. Auch bei denen, die seine Kraft bereits erlebten. Denn, die Angst sitzt tief in uns drin. Doch nur er kann und will sie überwinden. Deshalb ruft er uns zu: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!
Und ich muss in diesem Zusammenhang an die Begegnung Jesus mit Menschen denken, über die uns die Evangelien berichten. Was war das aus unserer Sicht für eine merkwürdige Gesellschaft, die Jesus da anzog und über die seine Zeitgenossen die Nase rümpften? Da gibt es den aufbrausenden und notorisch unbeständigen Simon Petrus, Maria Magdalena, die Jesus aus ihrer inneren Knechtschaft in die Freiheit führte, den reichen Zöllner und Betrüger Zacharias, der sich nicht traute Jesus anzusprechen, die Frau am Brunnen, die auf der Suche nach der wahren Liebe immer an den falschen geraten war. Schließlich gibt es da noch die große Zahl der- jenigen, deren Namen uns im Neuen Testament überliefert sind. Ganz abgesehen von den vielen, vielen Ungenannten, die zu seiner Zeit mit den Scherben und Bruchstücken ihres Lebens zu ihm kamen und die er alle heilte.
Wenn er spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht ab- weisen, dann begegnet uns in diesem Wort der Jesus, den wir aus den Evangelien kennen. Der Jesus, der grundsätzlich ein Freund der Menschen ist, der ihnen keine neuen Gesetze auferlegt, sondern sie von quälenden Lasten befreien will. Der keine Unterschiede zwischen den Menschen macht und sie in die Weite und Freiheit führt. Der erfülltes und überfließendes Leben in Fülle schenkt. Der barmherzig ist und jede und jeden von uns unendlich liebt.
Diese Einladung, dieser Zuspruch: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen gilt für alle Tage des Neuen Jahres, aber auch für alle Tage und Zeiten bis zu seiner Wiederkunft. Nehmen wir ihn beim Wort, lassen wir uns einladen, er wartet auf uns!
Ich wünsche allen Gesundheit, Gottes Segen und Bewahrung im Neuen Jahr.
Herzlichst, euer
Manfred Engelke